Rezension Get Away

 

Rezension Get Away

Trip durch den Canon mit fatalen Folgen!


Titel: Get Away
Autor: Zoje Stage
Verlag: Festa Verlag
Erscheinungstag: 11.04.2024
 Seitenzahl: 416 Seiten
Übersetzung: Hans Schuld
Stand alone - Festa Must Read

Inhalt:

Einst waren Tilda und die beiden ungleichen Schwestern Imogen und Beck unzertrennlich, 20 Jahre später haben sie sich auseinandergelebt. Nachdem Imogen einen traumatischen Angriff überlebt hat, schlägt Beck vor, gemeinsam den Grand Canyon zu durchwandern, um wieder zueinanderzufinden. Eine Woche in der Einsamkeit der Natur ist genau das, was sie brauchen.
Doch bald kommt es zu Spannungen: Ihre gemeinsame Vergangenheit ist nicht vergessen.
Als Vorräte verschwinden, wird klar, dass alte Geheimnisse nicht das Einzige sind, von dem sie verfolgt werden.
Die drei Frauen müssen ums Überleben kämpfen – gegen etwas Unbeschreibliches, das ihnen auf den Fersen ist.

Meinung:

Die zwei Geschwister Beck und Imogen und ihre beste Freundin Tilda machen einen Wander-Urlaub in den Canons, der therapieren und guttun soll. Leider begegnen sie unvorhergesehenen Problemen, die erstmal gelöst werden müssen...

Die Stimmung ist von Anfang an etwas gedrückt, da jeder der Mädels ein großes Päckchen zu schleppen hat. Egal, ob es zwischenmenschliche Reibereien oder schwere Erlebnisse zu verdauen gibt. Der Urlaub ist dafür da, das alles aus der Welt zu schaffen. Man merkt auf jeden Fall in den ersten Seiten, dass sich alle Drei sehr auseinander gelebt haben und das nur noch Erinnerungen aus tiefster Vergangenheit die Drei zusammenhält. Kleine Feindseligkeiten, Streitereien und böse Blicke ist vorerst die einzige Kommunikation bis sie merken, dass Ihnen jemand folgt und ihre Vorräte klaut. Sie lernen besser zusammen zu arbeiten und auch wenn die Gespräche immer noch sehr distanziert sind, verraten Blicke manchmal alles Nützliche.

Das Konfliktlevel ist in dem ersten Drittel ziemlich hoch und es dauert auch nicht lange bis es das erste Mal zu großen Unstimmigkeiten kommt. Gegenseitige Beschuldigungen lassen nicht lange auf sich warten und drücken die Stimmung. Genauso wie die unheimlichen Zeichen, die sich ab und an bemerkbar machen. Hier schafft Zoje Stage eine richtig beklemmende Atmosphäre, die mich stark an " The Hills have eyes" erinnert hat. Dieses Gefühl beobachtet zu werden und nicht zu wissen, wer sich wo versteckt, wird sehr gut vermittelt.

Die drei Mädels sind sehr gut beschrieben und könnten auch nicht unterschiedlicher sein. Zwar dreimal Schublade auf und sehen, was passiert, aber es harmoniert mit der Geschichte. Wir sind meistens in Imogens Perspektive, die glaube von den Dreien die größten Probleme hat. Kleine Auszüge aus gemeinsamer und getrennter Vergangenheit bringen uns die Protagonistinnen noch näher und zeigen die intensive, damalige Verbindung.
 
Ab der Mitte nimmt der Spannungsbogen für mich stark ab. Da wurden die Situationen schon brutaler und anders beklemmend, weil man jetzt weiß, wer sie beobachtet hat. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber ich hatte viel spekuliert, in welche Richtung das alles geht und wurde schon enttäuscht von der Umsetzung. Spannend war es trotzdem und ich habe es in Nu durchgesuchtet, aber es war nicht das, was ich erwartet hatte.

Die Beschreibungen von Natur und Umgebung sind bildschön und super vorzustellen, genauso wird aber auch physiologisch weit ausgeholt und die Autorin neigt ein paarmal zu Wiederholungen, was etwas nervt.

Zusammenfassend ein sehr lesenswertes, spannendes Buch, aber für mich nicht perfekt aufgrund meiner Erwartung durch den Klappentext. Wer sich in den staubigen und trockenen Canon traut, wird mit etwas Grusel und viel Spannung belohnt.

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