Rezension The Ocean Dark

 

 Rezension The Ocean Dark

Erster Buchheim Band dieses Jahr und gleich ein richtig Gutes! 


Titel: The Ocean Dark
Autor: Christopher Golden
Verlag: Buchheim Verlag
Erscheinungstag: 05.05.2023
 Seitenzahl: 560 Seiten
Illustrator: Samuel Araya
Übersetzung: Sven-Eric Wehmeyer
Stand alone - auf 999 Limitiert (Cemetery Dance Germany Limited)
 

Inhalt:

Fernab üblicher Schifffahrtsrouten in den unerforschten Gewässern der Karibik liegt eine geheimnisvolle Insel, umgeben von einem Friedhof gesunkener Schiffe. Die Insel ist so abgelegen, dass sie zum perfekten Treffpunkt für eine Handvoll mittelamerikanischer Schmuggler wird, darunter die Antoinette, ein mit Waffen beladener Frachter aus Miami. Zwischen den unzähligen Wracks betritt die Besatzung der Antoinette – und der verdeckt ermittelnde FBI-Agent an Bord – das vermeintliche Refugium moderner Piraten, nur um festzustellen, dass sich dort etwas viel Schrecklicheres verbirgt.

In Washington könnten zwei Wissenschaftler Licht ins Dunkel der Ereignisse bringen. Und an Bord eines FBI-Schiffes, das die Antoinette überwacht, könnte eine bewaffnete Spezialeinheit eingreifen. Aber das setzt voraus, dass die Besatzung der Antoinette ihre erste Begegnung mit Kreaturen überlebt, die den Menschen so gut wie unbekannt sind, deren unheimlicher Gesang jedoch durch die Korridore der dunkelsten Legenden der Menschheit hallt.

Meinung:

»Der Gesang begann bei Einbruch der Dunkelheit, das Sterben kurz danach.«

Ich konnte das Meer rauschen hören, hatte ein sonniges Gefühl auf der Haut und habe eine leichte salzhaltige Meeresbrise in der Nase und den Sand auf meiner Haut... Dann das Sirenen Monster direkt vor mir. Schon nach dem Prolog war ich hin und weg von der gruseligen Stimmung und dem rasanten Start. 

Nach dem ersten Kapitel baut sich der Inhalt sehr langsam auf. Wir fahren über das Meer und lernen die Crew kennen. Gerade Tori mit ihrer pfiffigen, robusten Art sticht da heraus, genau wie der Kapitän. Mit einzelnen Schnipseln aus der Vergangenheit, Waffen und Drogenhandel, Affären und Eheproblemen wird auch das nicht langweilig. Leider werden die anderen Crewmitglieder gar nicht bis zu wenig beleuchtet, was verständlich ist bei der Masse an Besatzung, allerdings verlieren sich dadurch die Namen und die Erscheinungsbilder. Dazu muss man erwähnen, dass die Rollen nicht viel zur eigentlichen Handlung beitragen.  

Dann der Notruf und das Spektakel beginnt. Die Umschreibung der Insel, des Schiffes und einzelne Schicksale sind sehr gut dargestellt und es gab viele gruselige, blutige und spannende Momente, wo man kurzzeitig die Luft anhielt. Leider auch ganz paar nervige Wiederholungen der Psyche oder Ängste, sodass man ein paar Stellen hatte, die sich arg zogen. Die Abwechslung zwischen blutigem Gemetzel und zwischenmenschlichen Gefügen war gut eingeteilt und perfekt positioniert, um auch mal Luft zu holen. Auch die Fetzen aus der Vergangenheit bringen Abwechslung ins Geschehen und unterstützen viele Standpunkte der Protagonisten.

Durch gut durchdachte Wendungen wusste man selten, wer hier überlebt und was als nächstes passiert. Auch die Aufdeckung des Verräters war überraschend und hat das Konfliktpotential noch zusätzlich geschürt. Dann schweifen wir wieder ab in die wissenschaftliche Sparte. Die Erläuterungen zu den Sirenen, die uns zwar die Illusion der Legende nahmen, aber alles gut verständlich und rational erklärten, waren gut platziert und durchdacht. Mit dem Forschungsteam kommt auch noch einmal eine andere Dynamik dazu, die perfekt passt.

Die Illustrationen waren jetzt nicht meins und selten gesät, aber dafür ist das Cover sehr passend. Gelesen habe ich das Buch im Buddyread mit Darkdevoka und kann es jedem empfehlen, der geistig in die Sonne und zur Wesensjagd reisen möchte. 

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