Rezension One Thousand Trees

 Rezension One Thousand Trees

Nächster Buchheim Buddyread und das war wirklich Horror!  
 
 

Titel: One Thousand Trees
Autor: Rio Youers
Verlag: Buchheim Verlag
Erscheinungstag: 05.05.2023
 Seitenzahl: 416 Seiten
Illustrator: Vincent Sammy
Übersetzung: Christian Jentzsch
Stand alone - auf 999 Limitiert (Cemetery Dance Germany Limited)
 

Inhalt:

Damon Layne hat alles erreicht – eine liebevolle Frau, einen stolzen Sohn und gemeinsam mit seinem besten Freund Cody Lee zementiert das begnadete Songwriter-Duo den Status ihrer Heavy-Metal-Band Mustang Kick als Rockstars. Sein Leben nimmt eine tragische Wendung, als der Privatjet der Band abstürzt. Damon überlebt, doch Cody ist unter den Opfern des Unglücks. Bald ist Damon nur noch ein Schatten des Mannes, der er einmal war – im Kampf gegen eine posttraumatische Belastungsstörung und um seine Familie.

Edan Crow leidet an Achromatopsie, einer seltenen Form von Farbenblindheit, die sein Sehvermögen auf Schwarz, Weiß und Grautöne beschränkt. Er hat eine extreme Unverträglichkeit gegenüber hellem Licht und lebt in einer ständig abgedunkelten Umgebung. Nach seiner Rückkehr von der südpazifischen Insel Tora-Lua glaubt Crow, dass die Energie eines Menschen in den Momenten kurz vor dem Tod am lebendigsten ist, und dass die Freisetzung dieser Energie – bevor sie auf natürliche Weise erlischt – eintausend Bäume wachsen lässt. Er beginnt damit, Obdachlose von der Straße zu holen und ihnen im Tod einen Sinn zu geben, den sie im Leben nicht hatten.

Das Schicksal führt beide Männer zusammen, nachdem Damon in einer Gasse zusammenbricht. Als er wieder erwacht, findet er sich angekettet in einem unbekannten Raum wieder. Von nun an erwarten ihn nur Dunkelheit, Schmerzen und ein gnadenloser Entführer. 

Meinung:

Eine düstere und beängstigende Reise ins Herz und in den Verstand – eine Geschichte über Liebe, Freundschaft, Verlust und Hoffnung.

Das Buch hat mich mal wieder begeistert. Rio Youers hat einen ganz beachtlichen, anschaulichen Schreibstil, der einem an das Buch fesselt. Zusammen mit Sandra vom Kanal Darkdevoka haben wir uns wieder durch unheimliche Szenerien, ekelerregende Kämpfe und traurige Momente gelesen.

Wir starten mit einem richtig stimmungsvollen Prolog, wo wir Crow und sein erstes Opfer kennenlernen. Hier zeigt der Autor schon auf was wir uns hier einlassen und wie skrupellos Crow seine Ziele verfolgt. Kleine Rückblenden in seine Kindheit und sein Aufenthalt auf der Insel Tora-Lua geben uns ein gutes Bild von dem einiger und seinen Eigenschaften.

Auch Damon und sein Leben wird anfänglich sehr ausführlich beleuchtet und wir stellen fest, dass er sehr gefangen ist in seinen Routinen und Ängsten. Als es an eine allmähliche Besserung geht, lässt er sich hängen und schon gerät er in eine sehr unglückliche Situation.

Auch hier wird nicht mit blutigen und so widerlichen Szenen gegeizt, so detailliert beschrieben, dass ich es stellenweise weglegen musste. 🤢 Dadurch das wir beide Charaktere so genau beleuchtet bekommen ist es sehr faszinierend, wie sie miteinander agieren und die Kämpfe, die beide bestreiten nehmen sich nicht viel.

Inhaltlich wechseln wir zwischen der Perspektive des Entführers und der Opfer. Das führt zu einem abwechslungsreichen und spannenden Verlauf, aber leider auch zu ein paar Längen. Wenn man sich nicht für die Rockerszene begeistern kann, kann sich das doch etwas ziehen. Dabei nimmt "Hundi" auch eine Rolle ein, die für den späteren Verlauf noch eine große Rolle spielt.

Zwischendurch gibt es aber auch Szenen, die einen nicht innehalten lassen. Gerade das Ende geht Schlag auf Schlag und man weiß nicht so recht, ob es das nun endlich war oder ob wieder einer aufsteht und weiterkämpft.

Besonders haben mir auch die Szenen auf Tora-Lua gefallen, da Crow da eine ganz andere Seite von sich zeigt und man durch die anschauliche Darstellung des Autors mit ihm durch die Wälder und unter Palmen langstreift. Der Glauben der Insulaner ist in ihrer Grundidee sehr schön und man könnte fast schon romantisch sagen, aber leider ist es wie in jeder Religion Auslegungssache, wie ernst man all dies nimmt. Der König hat in zweierlei Hinsicht die Intension falsch verstanden.

Wie wir es von Rio Youers gewohnt sind, wird auch hier wieder in den Themen Liebe, zwischenmenschliche Beziehungen und Freundschaft weit ausgeholt und auch der schlimmste Charakter bekommt dadurch eine humane Seite.

Also absolut eine Empfehlung für alle mit einem robusten Magen und Interesse an den Gedanken eines sehr geprägten Rockstars, sowie einer neuen Glaubensrichtung, die einen zum Grübeln bringt.


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