Rezension Reihe Flüsse von London

 Rezension Reihe Flüsse von London

Nächster Buddyread, Abarbeiten einer Reihe und eben dieser, die es mir mit jedem Band immer schwerer macht.


Titel: Die Flüsse von London
Autor: Ben Aaronovitch
Verlag: dtv Verlag
Erscheinungstag: 01.01.2012
 Seitenzahl: 480 Seiten
Übersetzung: Karlheinz Dürr
Band 1 - Peter Grant Reihe
 

Inhalt:

Peter Grant ist Police Constable in London mit einer ausgeprägten Begabung fürs Magische. Was seinen Vorgesetzten nicht entgeht. Auftritt Thomas Nightingale, Polizeiinspektor und außerdem der letzte Zauberer Englands. Er wird Peter in den Grundlagen der Magie ausbilden. Ein Mord in Covent Garden führt den frischgebackenen Zauberlehrling Peter auf die Spur eines Schauspielers, der vor 200 Jahren an dieser Stelle den Tod fand.

Meinung:

Ich bin froh dieses Buch mit der wundervoll verträumten Saskia vom Kanal Buchweh und der Fantasie-begeisterten Barbara vom Kanal Barbarasbuecherbox zusammen gelesen zu haben, denn ohne die gegenseitige Motivation, hätte ich das Buch sicher abgebrochen oder wie beim ersten Mal reinlesen einfach 3 Jahre liegen gelassen. 😅

Es wird wirklich eine wunderbare Londoner-Regen-kalt-Nebel-Düsternis Stimmung verbreitet und man fühlt sich gleich willkommen. Die Figuren sind auch wundervoll ausgearbeitet und man hat sofort ein klares Bild von ihnen im Kopf. Die ersten Kapitel sind auch unglaublich spannend und wir Drei sind aus dem spekulieren nicht mehr herausgekommen. Dazu dieser magische Aspekt mit Geistern, Nymphen, Zaubersprüchen und innerer Energie, die das Lesen zur Freude machen. Auch der Humor und Sarkasmus an der ein oder anderen Stelle ist wirklich erheiternd und erfrischend.

Jetzt fragt ihr euch sicher, warum dann abgebrochen? Im mittleren Teil lernt der gute Peter seine Fähigkeiten und wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass das unnötig in die Länge gezogen wurde. Dazu kommt noch, dass Peter seine Gedanken dermaßen verworren, sprunghaft und überhaupt nicht zusammenhängend sind, das man an einem gewissen Punkt entweder genervt oder gelangweilt ist.

Das Ende ist dann wieder spektakulär und richtig aufregend und überraschend, was das Buch für mich gerettet hat. Ich habe leider alle Teile gekauft und werde mich den anderen noch widmen, aber mit Saskias Unterstützung kann ich dann nicht mehr rechnen.
Somit holt euch eine Tasse Tee, kuschelt euch schön warm ein und genießt die Londoner Luft, mal sehen wie es euch gefällt. 
 

 
 

Titel: Schwarzer Mond über Soho
Autor: Ben Aaronovitch
Verlag: dtv Verlag
Erscheinungstag: 01.07.2012
 Seitenzahl: 416 Seiten
Übersetzung: Christine Blum
Band 2 - Peter Grant Reihe
 

Inhalt:

Constable Peter Grant ist ein ganz normaler Londoner Bobby. Die Abteilung, in der er arbeitet, ist allerdings alles andere als normal: ihr Spezialgebiet ist – die Magie. Peters Vorgesetzter, Detective Inspector Thomas Nightingale, ist der letzte Magier Englands und Peter seit kurzem bei ihm in der Ausbildung.
Was im Moment vor allem das Auswendiglernen von Lateinvokabeln bedeutet, die uralten Zaubersprüche wollen schließlich korrekt aufgesagt werden. Doch als Peter eines Nachts zu der Leiche eines Jazzmusikers gerufen wird, verliert das Lateinstudium auf einmal seine Dringlichkeit. Peter findet heraus, dass in den Jazzclubs in Soho, im Herzen Londons, plötzlich verdächtig viele Musiker eines unerwarteten Todes sterben. Hier geht etwas nicht mit rechten Dingen zu ...

Meinung:

4 Jahre hat es gedauert bis Barbara (Barbarasbuecherbox) und ich den nächsten Band in die Hand genommen haben. Also wer die Jazzszene liebt, hat hier genau das richtige gefunden... Richtig witzig und abwechslungsreich wird hier eine Mordermittlung der anderen Art geführt. 
 
Peter stellt sich weiterhin seiner Ausbildung in der Magie und nebenbei wird er zu einer Mordermittlung gerufen. Da die Polizei nicht viel mit Übernatürlichen zu tun haben möchte, soll Peter einfach zu sagen, ob er denkt, dass Nightingale erforderlich ist. Dabei bleibt es natürlich nicht. Mit seinem umschweifenden und losen Gedanken triftet er wieder ab und verfängt sich sehr in den Fall. Auch die Jazz Vergangenheit von Peters Vater wird mit in die Ermittlung einfließen und alles strickt sich enger.
 
Einen roten Faden sucht man zwar vergebens, aber es ist ungemein unterhaltsam...
Da der erste Teil doch schon etwas länger her war, waren uns die Flut an Namen tatsächlich etwas zu viel. Selten wurden einige Personen aus dem ersten Band erneut erklärt und so hatten wir etwas Probleme mit der Zuordnung. Auch der Punkt, wer noch lebt, was denjenigen ausmacht und welche Rolle er spielt wurde fast mehr diskutiert, als der eigentliche Fall.
😅
 
Mich haben etwas die ständigen Sexszenen gestört, denn das hat es wirklich nicht nötig gehabt. Mit dieser Affäre hat er einen Großteil seiner Zeit verschwendet, statt sich wichtigen Ermittlungen hinzugeben. Weder unterhaltsam noch "spicy", wie man es heutzutage betitelt. Das Peter emotional etwas durcheinander ist, kommt sehr gut zur Geltung, leider behindert das auch arg seine Polizeiarbeit. Dahingehend hat er sich zum ersten Band überhaupt nicht weiterentwickelt und auch Nightingale bekommt ihn nicht immer in die Richtung, wo er hingehört.

Viel gemeckert, aber der Rest war super...👍🏻😉



Titel: Ein Wispern unter Baker Street
Autor: Ben Aaronovitch
Verlag: dtv Verlag
Erscheinungstag: 01.06.2013
 Seitenzahl: 448 Seiten
Übersetzung: Christine Blum
Band 3 - Peter Grant Reihe
 

Inhalt:

Es ist ja nicht so, dass Peter Grant, Zauberer in Ausbildung und Police Constable in London, nichts für das Üben von Zaubersprüchen und das Pauken von Lateinvokabeln übrig hätte - bestimmt nicht! Aber es ist doch immer wieder schön, wenn zur Abwechslung auch mal reelle Polizeiarbeit gefragt ist. Eine unbekannte Person wird im U-Bahn-Tunnel nahe der Station Baker Street tot aufgefunden - erstochen, und es deuten unübersehbare Anzeichen auf die Anwesenheit von Magie hin. Ein Fall für Peter, keine Frage. Der unbekannte Tote stellt sich als amerikanischer Kunststudent und Sohn eines US-Senators heraus, und ehe man noch "internationale Verwicklungen" sagen kann, hat Peter bereits die FBI-Agentin Kimberley Reynolds mitsamt ihren felsenfesten religiösen Überzeugungen am Hals. Dabei gestalten sich seine Ermittlungen auch so schon gruselig genug, denn tief in Londons Untergrund, in vergessenen Flüssen und viktorianischen Abwasserkanälen, hört er ein Wispern von alten Künsten und gequälten Geistern ...

Meinung:

Also naja, das war mehr oder weniger ein Schuss in den Ofen. Barbara (Barbarasbuecherbox) und ich haben uns wieder hinten den nächsten Band geklemmt und so tolle Sachen erwartet. Von wunderbare Bakerstreat Vibes, monumentale Magierkämpfe und atemberaubende Spannung war jedoch wenig auszumachen. Was wir bekommen haben, war eher ein flaches Lüftchen mit etwas Ermittlungsarbeit...😮‍💨

Aber von vorn!

Durch den zweiten Band wissen wir von dem gesichtslosen neuen Gegenspieler und statt hier weiter zu ermitteln und anzuknüpfen werden wir in einen komplett anderen Fall hineingeworfen. Peter wird wieder von Stefanopolus zum Tatort zitiert und vorerst wird nichts Übernatürliches festgestellt, aber Peter wäre nicht er, wenn er nicht noch tiefer graben würde.
 
Diverse Gänge im Untergrund, viele Verhöre und Befragungen später kristallisiert sich eine funkelnde Spur heraus, der wir aber nicht folgen. Wie der Autor nicht müde wird zu sagen, ist echte Polizeiermittlung nicht wie im Film. Also wieder 5 Gänge zurückgeschalten und recherchiert. Auch werden wieder so viele Fäden miteinander verknüpft, dass man den Überblick verliert, was wirklich wichtig ist. 
 
Der Fall mit seinem Grundgedanken war zwar auch spannend und gut verschachtelt, aber zog sich doch sehr. Das Problem ist halt, das sich Peter Grant sehr gut ablenken lässt und zu leicht den Fokus verliert. Auch der Schreibstil ist seinem Charakter angepasst und deshalb erörtert der Autor lieber Nebensächlichkeiten, anstatt auf den Punkt zu kommen... 🙄Auch Lesley ist jetzt mit dabei und übt fleißiger als es Peter in 3 Bänden getan hat. Sie bringt einen schönen Schwug in das Ganze und fördert hoffentlich Peters Geist.

Aber was wieder richtig gut war, ist der Humor. Dieser trockene englische Humor hat mich oft laut Auflachen lassen, da dieser spontane Slapstick einfach zu gut ist. Eine Szene ist grandios beschrieben und kommentiert worden, die ich so schnell nicht aus meinem Kopf bekomme. Ich sag nur Krankenhaus-Kittel auf der Straße... 🤣

Ich denke mal, wir geben nicht auf und werden die Reihe weiterlesen, da ja irgendwann auch mal ein Ergebnis zum Gesichtslosen kommen muss. Zumindest war es kurz eingebunden, wenn auch nicht präsent. Es bleibt immer ein Gefühl eines offenen Endes zurück und man möchte sich wirklich mit Peter entwickeln und ihn zu einem guten Polizisten machen, aber das dauert wahrscheinlich noch viele, viele Bände. Was ist zu Beispiel mit dem witzigen Typen aus dem Prolog? Wird der dann in Band 5 erlöst? Ich werde berichten! 😉
 

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