Rezension Todesrache

 

Rezension Todesrache

Abschluss einer großartigen Reihe und Fusion mit einer anderen perfekt gelungen!


Titel: Todesrache
Autor: Andreas Gruber
Verlag: Goldmann Verlag
Erscheinungstag: 21.09.2022
 Seitenzahl: 592 Seiten
Band 7 und vorerst Reihenabschluss

Inhalt:

BKA-Profiler Maarten S. Sneijder ist bei seinem letzten Einsatz nur knapp dem Tod entronnen und hat fast sein gesamtes Team verloren. Darunter auch seine Kollegin Sabine Nemez. Da ergibt sich ein Hinweis, dass zumindest sie noch am Leben sein könnte. Unter Hochdruck muss Sneijder nun ein neues Team zusammenstellen, um sie aufzuspüren und aus den Verstrickungen eines hochkomplexen Falles zu befreien. Dabei ist vor allem die Mitarbeit des exzentrischen Leipziger Kripoermittlers Walter Pulaski entscheidend. Doch der ist gerade selbst einem besonders grausamen Verbrechen auf der Spur und zeigt sich wenig hilfsbereit ...

Meinung:

Nach dem enormen Cliffhanger aus der vorherigen Band war ich unglaublich gespannt, wie die Reihe nun weiter geht. Umso verwunderlich, dass dieses Buch doch recht lange auf meinem Sub lag... Unter anderem lag es aber daran, weil ich erstmal die Rache Reihe mit Walter Pulaski lesen wollte, denn in diesem Band werden beide Welten ganz wunderbar miteinander kombiniert.

In der ersten Szene erhalten wir nochmal einen Rückblick zum vorherigen Buch. Wie Sabine es schafft ans Ufer zu kommen und ihren alles veränderten Anruf tätig. Martin S. Sneijder war nämlich kurz davor etwas sehr Dummes zu tun und damit hat er eine neue Aufgabe bekommen, Sabine Nemez finden. Rasch trommelt er ein kompetentes Team zusammen und schon kann es losgehen. Ich muss sagen der neue Chef des BKAs gefällt mir deutlich besser, denn er macht alles möglich um die Zwei wieder zusammen zu bekommen.

Parallel dazu lernen wir die Familie Gerlach kennen, die sich einen schönen Camper Urlaub am Kulkwitzer See macht. Hier deckt die Tochter Hatty schwere Anschuldigungen gegen ihren Stiefvater Heinz Gerlach auf und bezichtigt ihn der Kinderpornographie. Als drei Familienmitglieder, unter anderem der Stiefvater daraufhin entführt werden und Hatty die einzige auf dem Campingplatz ist, schaltet sich Walter Pulaski ein, denn seine Tochter Jasmin ist die Freundin von Hatty und damit bei der Entführung integriert.
 
Sabine Nemez verstickt sich derweil in einen dubiosen Ring der professionell in der Cyberkriminalität tätig ist. Sie befindet sich in einer sehr misslichen Lage und es bleibt sehr spannend wie diese Fäden nun zusammenführen.

Was anfangs als 3 ganz verwirrend Fälle beginnt, wird schnell zu etwas ganz Großartigen verstrickt. Ich habe mich unglaublich gefreut, die Zwei, doch sehr eigenen Ermittler Martin S. Sneijder und Walter Pulaski, miteinander arbeiten zu sehen und muss sagen: das funktioniert überraschend gut! 😅 An der Seite tummeln sich alte und neue Bekannte und die Art und Weise, wie die Probleme angegangen werden, ist wieder einmalig. Gerade Miju hat mich da sehr positiv überrascht und kam gegen die alten Hasen sehr gut zu Wort! Das auch ein Martin S. Sneijder sich mal irren kann, war dabei eine große Freude.

Das trockene Thema Cyberkriminalität wurde hier richtig gut und spannend in Szene gesetzt und zeigt uns wieder einen technischen Fortschritt, wo es schwer fällt mitzuhalten. Gerade was im Darknet und zum Thema Kinderpornographie erzählt wird, ist kein leichter Stoff, aber gibt noch mehr Abwechslung in dieser Komponente.

Abgerundet ist dieser Trip natürlich mit einem guten Schwung trockenem Humor und ganz vielen Spitzen, die einfach nur Spaß machen. Und was habe ich nicht alles über meine Heimatstadt gelernt. Fängt an mit dem Namen des Krankenhauses, Lost Places und vielen, vielen DDR-Geschichten... Etwas peinlich beschämt, freute ich mich über neue Infos... 😅

Der Schreibstil ist wie immer grandios und durch die kurzen Kapitel rutscht man sehr schnell durchs Buch. Die anfänglich 3 verschiedenen Perspektiven tragen sehr zu einem schnellen Lesefluss bei und damit wirds zum grandiosen Pageturner.
 
 Ich bin auch froh beide Reihen vorher gelesen zu haben. Es ist nicht unbedingt notwendig, da wenig Bezug auf die Fälle der Vergangenheit genommen wird und alle Fälle abgeschlossen waren, aber Pulaski vorher zu kennen und damit seine Art einschätzen zu können, war mir viel wert.

Ich finde eine absolut gelungene, spannende Zusammenführung und nur zu empfehlen für Fans eines rasanten Thrillers mit viel Humor und kriminellem Wissen! 

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