Rezension Ich will dir nah sein

 

Rezension Ich will dir nah sein

Eine etwas andere Stalker-Geschichte mit fatalen Folgen!


Titel: Ich will dir nah sein
Autor: Sarah Nisi
Verlag: btb Verlag
Erscheinungstag: 10.05.2021
 Seitenzahl: 336 Seiten
Stand Alone

Inhalt:

Meinung:

Lester Sharp arbeitet in einem Fundbüro der U-Bahn und führt einen tristen und geregelten Alltag. Doch dann stirb sein unmittelbarer Nachbar und es zieht eine junge Dame namens Erin in die Wohnung, die bei Lester alte Gelüste aufleben lässt. Dazu kommt noch das die Wohnung so hellhörig ist, dass man im Bad jeden Ton versteht und Lester kann dem Drang des Spionierens nicht wieder stehen. Das dabei Hygieneverhältnisse und Arbeit leidet, ist fast voraus zu sehen und geben zu der verdorbenen Seele noch ein schäbiges Aussehen.
 
Erin fühlt sich schon von der ersten Minute in dieser Wohnung unwohl, doch was bleibt ihr anderes übrig. Durch Ihren Job als Tänzerin arbeitet sie hart an dem nächsten Broadwaystück um die Hauptrolle zu ergattern. Körperliche Schäden wie kaputte Knie und Fußballen bleiben da leider nicht aus. Dafür lernt sie den Makler Rhys, der ihr die Wohnung vermittelte, näher kennen und der wird aufgrund der dünnen Wände skeptisch. Warum bliebt nie eine Frau länger als ein halbes Jahr in der Wohnung? Er beginnt Nachforschungen und bereut schnell, dass er Erin in so ein beängstigendes Mietverhältnis gebracht hat.

Der Wechsel der drei Perspektiven hat einem einen Rundumblick in das Geschehen vermittelt. Auch Einblicke in Lesters Vergangenheit runden das Bild des Stalkers gut ab. Wir erfahren alle Beweggründe und Ängste hautnah mit und das treibt die Spannung sichtlich hoch. Dabei bleibt uns natürlich nichts erspart, ob es Lesters perverse Gedankengänge, Erins Träume oder Rhys Menschenkenntnis ist. Alles steigert sich sehr hoch und der große Showdown am Ende war für mich eine gewaltige Überraschung
 
Der Schreibstil ist locker leicht und man schwebt durch die Seiten. Auch die Kapitel sind nicht sonderlich lang und durch den Wechsel bleiben immer kleine Cliffhanger am Ende stehen, die einen das Buch nicht beiseitelegen lassen. Es wurde sehr gut die bedrückende Stimmung im Haus und die Anspannung zwischen den Protagonisten verdeutlicht, sodass man gut mitfühlen und mitleiden konnte.

Ich habe an dem Buch überhaupt nichts zu meckern und kann diesen tollen Pageturner nur weiterempfehlen.
 
 

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