Rezension Haus der langen Schatten
Haunted House und eine Renovierung der besonderen Art!
Titel: Haus der langen Schatten
Autor: Ambrose Ibsen
Verlag: Festa Verlag - Horror & Thriller
Übersetzung: Alexander Nym
Erscheinungstag: 14.10.2024
Seitenzahl: 400 Seiten
Stand alone
Inhalt:
Das Haus war seit Jahrzehnten verlassen. Und wäre es besser auch geblieben, denn jetzt ist in seinem Inneren etwas erwacht.
Kevin
Taylor ist ein im Internet bekannter Handwerker mit einer Mission: Er
renoviert verfallene Häuser innerhalb von nur 30 Tagen und filmt das
Ganze für seinen Onlineblog.
Doch die Probleme, die das Haus in der
889 Morgan Road plagen, sind ganz anderer Art. Auf den Videos taucht
immer wieder ein rätselhafter Eindringling auf, und mitten in der Nacht
rufen Stimmen aus den leeren Räumen. Noch schlimmer sind die Schatten im
Haus; sie scheinen ein Eigenleben zu führen und halten sich an keine
Naturgesetze.
Kevin muss mehr über die dunkle Vergangenheit des Hauses herausfinden – so unvorstellbar schrecklich sie auch sein mag.
Meinung:
Ohje, was war das und wie beschreibe ich das jetzt noch mit netten Worten. Nein, ganz so schlimm und dramatisch kann man das tatsächlich nicht formulieren, aber viele positive Worte werden ihr hier nicht so recht finden. Danke Andrea von lese.blick, dass du dich mit mir hier durchgearbeitet hast und ihre Rezi dazu findet ihr hier.
Wir starten aber mit dem wirklich vielversprechenden Anfang und Kevin Taylor. Er ist Youtube-Handwerker und kauft in Detroit in einem elenden Viertel ein absolut heruntergekommenes Haus, aber mit einer guter Bausubstanz. Nachdem er das seiner Community mehr als einmal erklärt hat, kommt er zu seiner Challenge. Kevin möchte diese Bruchbude in einem Monat renovieren und dabei jeden Tag seine Follower mitnehmen und mit einfachen Handgriffen erklären, was das für ein Kinderspiel wird. Nur leider hatte er die Geschichte des Hauses nicht auf dem Plan und was da alles so passiert und ihn damit in den Wahnsinn treibt, war eine richtig grandiose Idee. Ich mochte, wie Kevin mit seinen Followern redet und dabei spielend die Handgriffe erklärt. Als er dann verschiedene Kommentare der Community hinzufügt, war ich begeistert.
Es war einmal etwas anderes, so an eine Haunted House Geschichte ranzugehen. Auch Kevin machte einen stabilen und ausgeglichenen Eindruck. Gut, er hat mehr seine Clicks und Likes im Kopf als alles andere, aber er hatte eine positive Herangehensweise und offensichtlich Spaß dabei. Dann passieren die ersten Zwischenfälle und wir verlieren uns in ständigen Wiederholungen und Widersprüchen, die schlussendlich nur noch nervig sind. Er trifft kuriose Entscheidungen, verliert seine soziale Ader und handelt dermaßen widersprüchlich, dass wir uns fragten, wo das Ganze hinführt.
Der Schreibstil ist gut, aber leider kam bei mir wenig Horrorstimmung und Grusel auf. Das Ende wird dann immer verrückter und hatte auch wenig mit Spannungsbogen oder Plotttwists zu tun. Was bleibt sind viele Fragen und immer noch der unerfüllte Wunsch nach mehr Handwerkerstorys und paranormalen Erscheinungen. Ich denke der Autor wollte einfach zu viel und hat sich damit etwas verkalkuliert. Für mich leider kein Lesevergnügen und schwer zu bewerten. Auch der wirklich vielversprechende Titel wurde leider nur angekratzt. Schade, das Potential war richtig gut!
Wirklich schade. Das hätte mich ja auch interessiert, aber dann lasse ich es wirklich bleiben.
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