Rezension Dolores - Stephen King -

 

Rezension Dolores

- Stephen King -

Die Wahrheit führt an den Abgrund der Finsternis …
 
 
 




 Titel: Dolores
 Autor: Stephen King
 Verlag: Heyne Verlag
Übersetzung: Christel Wiemken
Erscheinungstag: 08.02.2011
Seitenzahl: 384 Seiten
Format: Old School Taschenbuch
Stand alone


Inhalt:

Die Haushälterin Dolores soll ihre Arbeitgeberin, der sie dreißig Jahre lang gedient hat, umgebracht haben. Beim Polizeiverhör legt sie schonungslos ihre Lebensbeichte ab – und offenbart ihr düsteres Geheimnis.

Ein psychologisches Meisterwerk – verfilmt mit Oscar-Preisträgerin Kathy Bates.

Meinung:

Endlich mal wieder ein King... Ich teile mir meine übrig gebliebenen Kings ja über die Jahre sehr gut ein. Zum einen, weil die Neuen einfach nicht mehr den gleichen Charme und Esprit haben und zum anderen, weil King nun wirklich nicht mehr der Jüngste ist und es wahrscheinlich bald mit dem Nachschub enden wird. Hier haben sich gleich 2 Leserunden angeboten und ich habe zu Beiden eine Brücke geschlagen. Bei Jenny auf dem Discord Kanal wurde sehr sporadisch kommentiert und mit Andrea von Leseblick habe ich das Buch ausgiebig verbal ausgewertet. Trotz anfänglicher Angst hat mir das Buch richtig gut gefallen. Warum Angst? You will see.....
 
Wir befinden uns in einer Polizeistation und lauschen dem Geständnis von Dolores. Nicht nur das die Frau sehr beeindruckend schlagkräftig ist, sie hat auch sehr viel erlebt und erzählt hier nun Frank und Andy sowie der Stenographin Nancy ihr komplettes Leben und Leidensgeschichte. Über die herrische Vera, wo sie als Hausmädchen und Putzfrau so einiges erlebt und gelernt hat und ebenso über ihre Familie und deren Zusammenleben mit einem speziellen Mann. 
 
Nicht nur, dass Dolores von den ersten Seiten den Polizisten und gefühlt der ganzen Welt geistig überlegen ist, auch mochte ich ihre flapsige und zynische Art. Nie respektlos, sondern einfach offen und ehrlich wird hier ihr Leben in einem fortlaufenden Monolog beschrieben und damit meine ich, dass ihr hier nicht einen Absatz oder gleich gar kein Kapitel findet. Es wird wie das Geständnis hintereinander weg runtergeschrieben und dabei wechselt sie ab und an in die wörtliche Rede, aber auch das ist recht selten. Dabei kommt dieser rustikale Landmädchen- Jargon durch, den ich an den King Büchern so liebe. Und ja auch alte Themen, die King liebt finden sich hier in aller Ausführlichkeit wieder. Dennoch vergisst er nicht die absoluten Ungerechtigkeiten um die Zeit 1960, Frauen gegenüber und andere wichtige soziale Themen. Mit ihrer frechen und offenen Art haut Dolores alles raus und scheut sich vor keinem bösen Blick oder Zurechtweisung. Souverän hat mich das Buch gepackt und wieder in die Lieblingszeit von King geschubst und ich habe so gern darin gelesen. Es liest sich auch absolut flüssig und schnell weg, ganz anders wie ich dachte, weil ich auch so ein großer Freund von kurzen Kapiteln und Absätzen bin. Aber hier hat mich das nicht eine Sekunde gestört und auch diese anfängliche Angst war unbegründet. Gegen Ende warten wieder kleine Überraschungen auf uns und hier habt ihr mal wieder ein King mit einem anständigen Ende, was auch stellenweise selten vorkommt.
 
Ich kann das nicht unbedingt jedem empfehlen, vor allen nicht denjenigen, die King das erste Mal zur Hand nehmen, aber doch den alten Fans, die wieder in das gute alte King Universum abtauchen möchten und darin schwelgen wollen. Neben alten Bekannten, finden wir auch wieder kleine Verweise auf andere Werke und Standorte und genau deswegen lese ich die Bücher so ungemein gerne. 
 



 

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