Rezension Killer Potential - Hannah Deitch -

 

Rezension Killer Potential

- Hannah Deitch -

 

Evie und die Fremde sind nicht mehr Zeugin und Opfer, sondern mutmaßliche Mörderinnen auf der Flucht...

 
 
 


 Titel: Killer Potential
 Autor: Hannah Deitch
 Verlag: List - Ullstein Verlag
Übersetzung: Conny Lösch
Erscheinungstag: 02.05.2025
Seitenzahl: 400 Seiten
Format: Paperback
Thriller, Stand alone
 

Inhalt:

Evie Gordon gibt der Tochter einer reichen Familie in Beverly Hills Nachhilfestunden. Bis sie eines Tages die Eltern tot im Garten findet: Mr Victor ertränkt im Pool, seine Ehefrau mit einem Stein erschlagen. Als Evie die Polizei alarmieren will, ruft eine Stimme aus dem Haus um Hilfe. In einer Kammer unter der Treppe findet Evie eine Frau – gefesselt, verletzt und dehydriert. Sie befreit die Unbekannte, doch als die Tochter der Victors hinzukommt, schlägt Evie sie in Notwehr und Panik nieder.

In der Presse wird Evie als brutale Killerin verurteilt, im Netz als Klassenkämpferin gefeiert. Um ihre Unschuld zu beweisen, muss sie den wahren Täter finden. Doch wer ist die Fremde, die kein Wort spricht und ab sofort Evies einzige Verbündete ist?

Meinung:

Dank Vorablesen durfte ich mich letzten Monat auch diesem Buch schon widmen, obwohl es erst Anfang Mai erscheint. Das ist der erste Thriller aus der Feder von Hannah Deitch und ich muss sagen, nicht schlecht gemacht. Die Leseprobe hat mich schon voll in den Bann gezogen und das restliche Buch stand dem in Sinne der Spannung in Nichts nach.
 
Evie ist Nachhilfelehrerin und obwohl sie hochbegabt und studiert ist, hat sie aus ihren ganzen Abschlüssen, aufgrund schlechter Entscheidungen, nicht viel gemacht. Um das Darlehen der Studiengebühren zurück zu zahlen hilft sie 4 steinreichen Studenten bei Mathe aus und verdient somit ein paar Dollar. Als sie eines Tages bei den Victors auftaucht um die Tochter Serena zu unterrichten findet sie beide Elternteile getötet im Garten und als sie eine Frau um Hilfe rufend im Schrank findet, ist die Verwirrung komplett. Serena stößt zu der absurden Szene dazu und durch eine Menge Missverständnisse und Handgreiflichkeiten liegt Serena bald reglos am Boden. Von der ganzen Situation maßlos überfordert laufen Evie und die Unbekannte weg und fliehen in ihrem Auto Richtung Wüste. Nur was jetzt und wer ist die Frau aus dem Schrank?
 
Wie ich schon sagte, rauscht man von der Spannung angetrieben durch das Buch. Die 400 Seiten, die große Schrift und die kurzen Kapitel lassen uns wenig Zeit zum Nachdenken und Analysieren. Nach 100 Seiten denkt man, dass der Höhepunkt erreicht ist, aber das war erst der Anfang einer spektakulären Jagd von Bonnie und Bonnie durch die Staaten.
 
Evie verfällt oft ins Grübeln und das, sowie die anfängliche ausführliche Vorstellung ihrer Vergangenheit und Erlebnisse können sich etwas ziehen, da es nicht wirklich zum eigentlichen Geschehen relevant ist. Aber was bleibt einem anderes übrig, wenn die Weggefährtin die ganze Zeit stumm ist und ich fand es ganz interessant um sie besser kennenzulernen. Da wir auch über die andere Dame nicht übermäßig viel erfahren, was sich zum Ende hin ändert, ist das eine willkommene Abwechslung. Die kleinen Plotttwists ab und an sind ganz gut eingebaut und mit Evies Humor und Schlagfertigkeit macht das Lesen Spaß, aber die sind auch sehr leicht vorhersehbar. Man muss aber auch dazu sagen, dass nicht nur Evie viele Geheimnisse birgt, sondern auch die Unbekannte ist völlig unberechenbar und beide zusammen eine richtig explosive Mischung, die nicht zu unterschätzen ist. Es werden auch viele Themen angesprochen, die uns derzeit gesellschaftlich oft begegnen. Gerade wenn es richtig spannend wird und man die Verfolger im Nacken spürt, wechselt die Autorin auch gerne zu ruhigen Unterhaltungen oder in die Vergangenheit, was einen wieder entspannen und durchatmen lässt. Die letzten 100 Seiten zogen sich dafür wieder und sind für mich eher überflüssig. Da wird halt wieder der Erklärbär hervor geholt und das brauch es schlussendlich gar nicht.
 
Somit habt ihr hier zwar einen spannenden Thriller, aber mit Momenten des Innehaltens und Grübelns. Empfehlen kann ich euch das Buch, wenn ihr Lust auf eine rasante Verfolgungsjagd, viele zynische Sprüche und dabei ein bisschen Gewalt habt, aber andererseits nicht ganz so überraschend war, wie vielleicht erhofft.
 




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