Rezension Parasit - G. S. Foster -

 

Rezension Parasit

- G. S. Foster -

Er frisst deinen Verstand …
Er ernährt sich durch dein Leid …
Er zerstört dein Leben …
 
 
 


 Titel: Parasit
 Autor: G. S. Foster
 Verlag: Selfpublisher
Erscheinungstag: 03.08.2025
Seitenzahl:  350 Seiten
Format: Ebook
Stand alone


Inhalt:

Auf dem Rückweg von einer Wahlkampfveranstaltung überfährt Doug Callahan in einer regnerischen Nacht eine unbekannte Frau. Aus Angst, der Vorfall könnte ihn die Wahl zum Bürgermeister der Stadt Cravenville kosten, lässt er die Leiche heimlich verschwinden.

Damit gerät Dougs Leben jedoch aus den Fugen. Von nun an fühlt er sich beobachtet, scheint vom Pech verfolgt und wird von seltsamen Visionen heimgesucht. Anfangs tut er dies als Paranoia ab, doch als seine Familie in tödliche Gefahr gerät, muss er den Folgen seiner Tat ins Auge sehen.

Jemand will sich an ihm rächen. Aber wer weiß von dem Unfall? Oder ist tatsächlich der Geist der Unbekannten zurückgekehrt? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn die Angst vor Vergeltung ist wie ein Parasit, der Doug langsam in den Wahnsinn treibt …

Meinung:

Nach kürzester Zeit finden wir hier ein neues Buch von G.S. Foster und ich bin sehr gespannt, wo es uns diesmal hintreibt. Ich finde das Cover ja wieder absolut bemerkenswert und schön. Umso öfter man drauf schaut, umso mehr entdeckt man die sorgfältig ausgewählten Details, die, wie ich jetzt weiß, super zum Inhalt passen! Also nix wie ran an den Speck und ab in die spannenden Seiten.
 
Doug Callahan ist wieder in seine Heimatstadt Cravenville gezogen und seine kindlichen Erinnerungen haben nichts mehr mit der Situation in der Stadt zu tun. Um alles besser zu machen bewirbt er sich um den Posten zum Bürgermeister und will konkurrenzlos ins Rathaus marschieren. Doch nach einer regnerischen und folgenschweren Nacht, wo er völlig übermüdet eine Frau zu Tode fährt, geht alles nur noch schief. Eine andere Kandidatin, böser Rufmord der Tageszeitung, Probleme in der Familie und die hämmernden Schuldgefühle treiben ihn in den Wahnsinn.
 
Wir befinden uns wieder in der gleichen Stadt wie bei den Mitternachtsmemoiren und haben es nicht nur mit alten Bekannten und Gruselgeschichten der Stadt zu tun, sondern auch mit einem neuen psychopathischen Geist, der Doug das Leben schwer macht. Es ist eine ganz andere Geschichte, wie wir es sonst von G.S. Foster gewohnt sind, aber nicht schlecht. Themen wie Wahlkampf, Erziehung, Bildungssystem und Lehrermangel finden hier Anklang und das war etwas Neues. Da ich nun schon alle Bücher von Herrn Foster lesen durfte, fällt mir doch eine persönliche Entwicklung auf, gerade bei Diesem hier. Es werden Themen angeschnitten, die sonst spielerisch umgangen wurden und die Ernsthaftigkeit über die heutige Situation wird einem bewusster. Man liest hier nicht mehr ein Buch zum Abschalten von den Alltagsproblemen, sondern hier beziehen die Protagonisten klare Positionen und man wird an das Leben im Hier und Jetzt erinnert. Wer Basti kennt, weiß das man sich toll über solche Sachen mit ihm unterhalten kann, aber in seinen Büchern war das bis dato etwas außen vor. Auch prekäre Themen finden dabei Gehör und ich bin gespannt, wie er sich als Autor noch weiterhin entwickeln wird.
 
Gerade das Thema über heranwachsende Jugendliche mit ihren Alltagsproblemen, Hormonen und Streitigkeiten findet hier sehr anschaulich seinen Platz. Ich habe weder Kinder noch Erfahrung mit Heranwachsenden, aber ich finde durch Beobachtung im Bekanntenkreis, das doch hier genau der Kern der Pubertät getroffen wurde. Auch Doug, Justin und Lenny sind spannende und fesselnde Charaktere, denen man gerne durch die Seiten folgt. Aber auch die Bürgermeisterkonkurrenz Dana Salt ruft genau die richtige Portion Abscheu und Hass hervor, wie der Parasit im Kopf von Doug. Durch die Ich-Perspektive springen wir in unterschiedliche Körper und lernen alle ganz genau kennen und so bleiben die parallel verlaufenden Vorgänge noch spannender. In dem kompletten Buch hält sich der Horror sehr zurück, dafür kommt der Thriller und die Spannung ganz auf seine Kosten. Diesmal weniger blutig und brutal, sondern eine ganz dichte Atmosphäre, schnelle Handlungsabläufe und durch die ständig drohende Gefahr werden wir hier durch die Seiten getragen und das in einem ordentlichen Tempo. Ebenso rasant kommen wir zum Ende, was für mich wieder ein wenig zu ausführlich erklärt wurde, aber mit dem Epilog die Geschichte gerettet hat.
 
Ich mag auch diesen Thriller mit seinen übernatürlichen Komponenten sehr gerne, weil es wieder in Cravenville spielt und doch etwas anderes ist und nicht zu vergleichen mit der Penny Archer Reihe oder der Fenton Chronik. So langsam baut sich ein facettenreiches Potpourri an Büchern auf und jedes ist auf seine Weise zu empfehlen. Also schaut euch gerne auf seinem Instagramprofil um und findet das Richtige für euch, bestenfalls alles! ;) 
 



 

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