Rezension Ihr wollt es dunkler - Stephen King -
Rezension Ihr wollt es dunkler
- Stephen King -
Seine Erzählsammlungen –
zuletzt Zwischen Nacht und Dunkel, Basar der bösen Träume und Blutige Nachrichten – stehen regelmäßig weltweit auf den Bestsellerlisten. Hier haben wir wieder eine!

Titel: Ihr wollt es dunkler
Autor: Stephen King
Verlag: Heyne Verlag
Übersetzung: Wulf Bergner, Jürgen Bürger
Erscheinungstag: 30.05.2024
Seitenzahl: 736 Seiten
Format: Hard Cover
Stand alone
Inhalt:
Meinung:
Zwei begnadete BurschenDie erste Geschichte war für schon sehr schwerfällig. Der Schreibstil war sehr hölzern, wiederholende Worte und so überhaupt nicht kreativ umschreibend, wie man es von King gewohnt ist. Ich bezweifele langsam, dass es an der Übersetzung liegt, weil unter jeder Kurzgeschichte benannt ist, wer hier seine Arbeit getan hat. Wulf Bergner aus der ersten Geschichte hat für mich schon die besten Kings übersetzt und dabei hervorragende Arbeit geleistet. Also was war hier los? Die Grundidee macht Spaß, auch der Aufbau und die Spannung sind gegeben, aber die stilistische Umsetzung ist einfach nur miserabel. Ich habe oft die Augen verleiert und mir hat schlicht und einfach kommt der Kingsche Charme gefehlt. Wir treffen hier auch wieder auf Kings Lieblingsthemen und die sind mittlerweile sehr fad im Geschmack. Geschichte Nummer 1 bekommt 2🌟. Der fünfte SchrittHier haben wir schon eher wieder die komplette Stärke von King gelesen. Kurz und knackig findet ihr hier den Alltagshorror, der es sich in 10 Seiten zu lesen lohnt. Wir bekommen ausreichend Informationen geliefert, werden angetrieben, damit die Spannung nicht verloren geht und sind in der Geschichte bis zum Schluss gefangen. Das Ende hat mich positiv überrascht und lies mich baff zurück. Geschichte Nummer 2 bekommt 5🌟. Willie der Spinner Auch hier haben wir wieder an sich eine gute Idee, aber einen so schlechten Schreibstil. Ich weiß nicht, was das immer für ein miserabler und abgehackter Satzbau ist, dann die ganzen Namen, warum muss man immer alle benennen, die nicht wirklich zur Geschichte beitragen. Mich hat es immer wieder rausgebracht und ich musste oft doppelt lesen und das bei einer Geschichte von 15 Seiten. Auch hier wurde öfter ein Thema angeschnitten und dann schnell beendet und mir erschloss sich der Sinn dahinter nicht so richtig. Hätte die Geschichte nur zwischen Willi und seinem Opa stattgefunden, wäre sie spannender und vielleicht auch schlüssiger geworden. Geschichte Nummer 3 bekommt 2🌟. Danny Coughlins böser Traum Erst war ich sehr skeptisch, die längste Geschichte, fast 250 Seiten und dann war ich erstaunt über den guten Start und die eingängige Geschichte. Ein kurzes Zögern nach den ersten Seiten, ob mir jetzt wieder Bill Hodges (über den ich mich richtig gefreut hätte) und Holly Gibbney (würg, Endstufe des Genervt-seins) vorgestellt werden und dann erleichtertes Aufatmen, nein, zum Glück mal andere Namen! So zog sich die Story dann etwas, weil oft kleine Belanglosigkeiten wiederholt wurden, aber hielt mich stetig am Ball. Massiv genervt hat mich allerdings diese Arithmomanie, die ohne Sinn und Zusammenhang ständig aufgeführt wurden.Geschichte Nummer 4 bekommt 3🌟 Finn Wieder eine Geschichte mit einem sehr hölzernen Schreibstil. Die Idee fand ich richtig gut und auch das offene Ende hat mir Spaß gemacht. Finn ist ein Pechvogel und was er nicht schon alles erlebt hat, sehr beeindruckend, aber wie er mir die Geschichte erzählt hat, ist das eben nicht. Das mindert leider auch die Bewertung.Geschichte Nummer 5 bekommt 3🌟 Auf der Slide Inn Road Was lernen wir wieder aus dieser Kurzgeschichte? Unterschätze nie Opa... Hier war alles rund, die Vorstellung der Figuren, die Beschreibung des Handlungsortes, die Spannung, der Twist und das Ende. Bitte mehr von diesen kleinen Shorts...Geschichte Nummer 6 bekommt 5🌟 Das rote Display Herrliche Shortstory, die mich sehr zum Schmunzeln gebracht hat. Wäre nicht wieder diese leidige Alien-Thema und der kleine Coronaeinschub, gäbe es volle Punktzahl, aber so kurz und knackig kann es bitte weiter gehen!Geschichte Nummer 7 bekommt 4🌟 Ein Fachmann für Turbulenzen Diese Geschichte war richtig gut und mit dem Hintergrund das ich ebenso riesige Flugangst habe und selbst in 2 Wochen in so einen Bomber steige, liest es sich noch einmal ganz anders. Es gab aber Hoffnung zum Ende und ich steige jetzt nicht entspannter, aber mit diesem Gedanken in den Flieger und hoffe gut zu landen. Auch der Schreibstil war hier und in der Geschichte davor wieder sehr gut und zieht einen sofort mitten hinein.Geschichte Nummer 8 bekommt 5🌟 Laurie Die kleine Geschichte über den Hund Laurie hat mich komplett abgeholt und verzaubert. Der Schreibstil war wieder super, das Kennenlernen der beiden, die ersten Annäherungsversuche und der verhängnisvolle Spaziergang fand ich absolut rund und authentisch. Ich musste oft schmunzeln und so ein kleines "Ohhh wie niedlich" ist auch über meine Lippen gekommen. Geschichte Nummer 9 bekommt 5🌟 Klapperschlangen Diese Geschichte wurde als die Beste im Buch prophezeit. Nein ganz ehrlich, das war nichts und hat mich länger an das Buch gefesselt als nötig. Der Schreibstil wieder hölzern, zu wenig, meist wiederholende Informationen, Spannungsbogen gleich null und Logik fehlte mir hier auch durchgängig. Ganz davon abgesehen, dass Schlangen meine Phobie anheizen, fand ich hier nichts Positives drin. Geschichte Nummer 10 bekommt 1🌟 Die Träumenden Auch hier haben wir wieder eine typische und effektive Geschichte aus dem Kopf von King. Schnörkellos und mit einer großen Sogwirkung folgen wir William zu einem Professor, der ihn als Stenograph anstellt. Seine Experimente sind eigenwillig und er will nur schriftlich alles festhalten, ohne Beweise. Statt skeptisch zu werden lesen wir von einem jungen Mann der mit Gleichgültigkeit sein Leben angeht und von Versuchen, die unter die Haut gehen. Geschichte Nummer 11 bekommt 5🌟 Der Antwortmann Phil hat mich tatsächlich gegen Ende zu Tränen gerührt. Was lernen wir in dieser Geschichte? Ganz klar, man muss immer die richtigen Fragen stellen. Auch hier war alles perfekt, der Aufbau, der Schreibstil, die Personen und der Verlauf. Toller Abschluss! Geschichte Nummer 12 bekommt 5🌟 Zusammenfassung
Schlussendlich wieder sehr stark schwankende Geschichten und nicht mehr die geniale Qualität wie zu seinen besten Zeiten. Aber dennoch habe ich auch hier viele Perlen gefunden und habe jeden Abend gerne zu einer Geschichte gegriffen. In der Summe und durch die 12 Geschichten geteilt, landen wir dann bei 3,75 Punkten und ich könnte jetzt abrunden, aber nein, das wäre nicht fair. Ich muss sagen, das liegt schon fast bei mehr als nur einer Empfehlung. Endlich mal wieder ein 4🌟 King und wenn es nur mit Kurzgeschichten geht, dann bitte nichts Anderes mehr. Auf Holly werde ich zukünftig nach wie vor verzichten und wer weiß, was noch so aus seiner Feder entspringt!

Zusammenfassung
Schlussendlich wieder sehr stark schwankende Geschichten und nicht mehr die geniale Qualität wie zu seinen besten Zeiten. Aber dennoch habe ich auch hier viele Perlen gefunden und habe jeden Abend gerne zu einer Geschichte gegriffen. In der Summe und durch die 12 Geschichten geteilt, landen wir dann bei 3,75 Punkten und ich könnte jetzt abrunden, aber nein, das wäre nicht fair. Ich muss sagen, das liegt schon fast bei mehr als nur einer Empfehlung. Endlich mal wieder ein 4🌟 King und wenn es nur mit Kurzgeschichten geht, dann bitte nichts Anderes mehr. Auf Holly werde ich zukünftig nach wie vor verzichten und wer weiß, was noch so aus seiner Feder entspringt!

Danke für deine Vorstellung. Mir hat leider etwas der Horror bzw. Grusel gefehlt. Aber schön zusammengefasst.
AntwortenLöschenJa, da gebe ich dir recht, die alten Geschichtensammlungen hatten mehr Grusel und Biss... 😉
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