Rezension Zugvögel - Charlotte McConaghy -

 

Rezension Zugvögel

- Charlotte McConaghy -

 
Eine Ode an die bedrohten Geschöpfe dieser Erde. Eine Geschichte über die Wege, die wir gehen für die Menschen, die wir lieben. Und sei es bis zum äußersten Rand der Welt.
 
 
 
 


 Titel: Zugvögel
 Autor: Charlotte McConaghy
 Verlag: Fischer Verlag
Übersetzung: Tanja Handels 
Erscheinungstag: 29.09.2021
Seitenzahl: 416 Seiten
Format: Hard Cover
Stand alone


Inhalt:

Franny hat ihr ganzes Leben am Meer verbracht, die wilden Strömungen und gefiederten Gefährten den Menschen vorgezogen. Als die Vögel zu verschwinden beginnen, beschließt die Ornithologin den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Auf einem der letzten Fischerboote macht sie sich auf den Weg in die Antarktis. Schutzlos ist die junge Frau den Naturgewalten des Atlantiks ausgeliefert, allein die Vögel sind ihr Kompass. Doch wohin die Tiere sie auch führen, ihrer Vergangenheit kann Franny nicht entfliehen. Schon bald wird die Reise zu einem lebensbedrohlichen Abenteuer.

 

Meinung:

Nachdem ich im Sommer mit Andrea schon meinen erste Band von der Autorin lesen durfte, konnte ich nicht erwarten auch dieses zur Hand zu nehmen. Außerdem fehlte mir noch als letzter Buchstabe das Z in meiner ABC-Challenge und damit ist diese auch bewältigt und für dieses Jahr geschafft.

Franny hat Wanderfüße und so folgt sie ihrem liebsten Tier auf ihrer Route um die halbe Welt. Die Zugvögel sind beachtliche Wesen und was sie jedes Jahr leisten ist absolut beeindruckend. Das und noch so viele mehr erfahren wir wieder in diesem Band und ich konnte es erneut nicht aus der Hand legen.

Wie ich Andrea oft gesagt habe, interessieren mich Vögel zu gut wie gar nicht. Ich dachte dieses Buch würde mich langweilen und ich quäle mich durch die Ornithologie, aber welch Überraschung, mit Nichten. Der Schreibstil fesselt einen schon in den ersten Seiten und auch geht es nicht die ganze Zeit um das Federvieh, nein Franny bildet einen sehr interessanten Charakter, den man mit all seinen Geheimnissen besser kennenlernen möchte. Man merkt schon in den ersten Seiten, das der Weg der Zugvögel zwar ein wichtiger Bestandteil dieses Buches ist, aber eigentlich geht es um Franny und ihrer Bewältigung der Vergangenheit und psychischen Zustand. Sie ist ein faszinierender Mensch und was hat sie nicht schon alles erlebt in ihren jungen Jahren. Auch ist sie dabei ganz bodenständig und brauch wenig zum Überleben. Sie passt sich der Situation sehr spontan an und versucht das Beste aus allem für sich zu finden.

Ihre Ehe mit Niall ist auch so ein Punkt, der ihren Charakter sehr gut zur Geltung bringt. Sie ist sehr interessiert an der Welt und den Zugvögel und greift die Leidenschaft ihres Mannes gut auf. Er ist eher der Forscher und sie will aktiv dabei sein. Dass sie ein schweres Laster trägt von dem wir über Rückblenden erfahren, schält sich nur langsam und Stück für Stück heraus. Dabei verfolgen wir in der Gegenwart gespannt die Fahrt der Saghani mit dem Kapitän Ennis Malone und dem Rest der Crew, die einen kompletten Gegensatz zu Franny bilden. Langsam erkennen wir aber im Verlauf Gemeinsamkeiten und das Bild wird absolut rund.

Trotz allem hat das Buch auch eine dystopische Komponente, denn die Ausrottung der Küstenseeschwalbe und der Fischzucht ist in unserer Zeit noch nicht so akut fortgeschritten. Wichtige und tiefgreifende Denkansätze zeigen uns deutlich, wohin das alles führen kann und gibt einen zu denken. Auch hier habe ich wieder extrem viel gegoogelt und Nachforschungen zu Standorten und Entwicklung betrieben. Ich habe das Buch in kürzester Zeit verschlungen und kann es jedem nur empfehlen, auch wenn man nicht so viel mit den fliegenden Wesen am Hut hat.



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