Rezension Halloweenkind - Lars Engels -
Rezension Halloweenkind
- Lars Engels -
Drei Familien. Zwei verschwundene Kinder. Eine Nacht, in der die Geister erwachen

Titel: Halloweenkind
Autor: Lars Engels
Verlag: Ullstein Verlag
Erscheinungstag: 28.08.2025
Seitenzahl: 352 Seiten
Format: Taschenbuch
Stand alone
Inhalt:
Meinung:
Weiter gehts mit einem Neuzugang aus Berlin. Ich hatte kürzlich die Möglichkeit den größten Buchladen Berlins zu besichtigen und das ich da nicht ohne ein Buch hinaus gehen kann, ist ja klar. Bei Dussmann gab es eine immense Auswahl, aber meine Nische Horror war leider wieder sehr spärlich vertreten. Man kennts, entweder hat man es schon gelesen, auf dem Sub oder der geringste Anteil in diesem Regal: "interessiert mich nicht". So habe ich mich dafür länger in der Krimi und Thriller Ecke aufgehalten und ein paar Werke entdeckt, die mich neugierig gemacht haben. Also passend zum Oktober hier Halloweenkind!
Lea wohnt in einem kleinen Städtchen, wo jeder jeden kennt und der Freundeskreis die halbe Nachbarschaft mit einbezieht. Alljährlich treffen sich die Freunde mit ihren Kindern in Leas Café und dann wird um die Häuser gezogen. Wie auch schon vor zwei Jahren, passiert auch diesmal wieder eine Entführung von einem Kind im Geisterkostüm und nicht nur Lea möchte unbedingt wissen, wohin Joshua verschwunden ist. Ihr Mann Olli steht stellvertretend für die Polizei und Leas Neugierde stellt die Ehe der beiden auf eine harte Probe.
Ich muss sagen, dafür das es ein Debütroman ist, bin ich von der Qualität und dem Schreibstil positiv angetan. Man merkt sofort, dass Lars Engels mit Stephen King und vielen Horrorfilmen aufgewachsen ist, denn diese finden hier ihre kleine Hommage. Nicht nur Lea erwähnt des Öfteren ihren Lieblingsautor, auch in den Kapitelanfängen finden wir auch Kingsche Verfilmungen unter den genannten Horrortiteln. Ich mochte das sich der darauffolgende Inhalt ein wenig mit den Filmen in Zusammenhang bringen lässt und so hat man schon einen guten Start ins nächste Kapitel. Wie schon erwähnt, fand ich den Schreibstil gut, flüssig und nicht zu hochtrabend. Man merkt allerdings das es ein Kriminalroman ist. Die Spannung könnte etwas straffer gezogen sein, aber trotzdem hat man hier tolle Thrillerelemente verbaut, wie die Sicht des Täters. Ansonsten lesen wir meist in Leas Perspektive, aber da die gute Dame sich in alles hineinhängen muss und auf eigene Faust ermittelt, entgeht uns da recht wenig von den Vorkommnissen. Ich finde es gut, das am Anfang ein Glossar mit allen wichtigen Mitwirkenden gesetzt wurde. Nicht nur dass es viele Namen sind, auch ähneln die sich ein wenig und das bereitet mir ja immer Schwierigkeiten. Charakterlich gehen wir leider auch nicht so in die Tiefe, das man alle voneinander unterscheiden könnte. Einige Taten konnte ich stellenweise nicht ganz nachvollziehen, beispielsweise Leas forsche Art zu ermitteln, und die Reaktionen daraufhin, aber das war jetzt nicht störend, sondern hat den Plot nur etwas angetrieben und Spannung erzeugt. Auch die Rückblenden zu der ersten Entführung halfen das Puzzle zusammenzusetzten, aber leider waren für mich wenig überraschende Momente dabei.
Schlussendlich bin ich zufrieden mit dem Buch und es hat mich über jede Seite hinweg gut unterhalten. Wem Thriller zu brutal, rasant und spektakulär sind, darf gerne zu diesem Buch greifen, denn der ruhige Erzählstil passt ganz hervorragend zu den Geschehnissen.

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