Rezension Wayward Pines Reihe

 Rezension Wayward Pines Reihe

Hier durfte ich zusammen mit Lese.blick eine großartige Geschichte lesen.
Unsere anfängliche Verwirrung uferte in so wilden Theorien aus, das hat einfach nur Spaß gemacht.  Aber von Anfang an:

1.) Psychose

Titel: Psychose
Autor: Blake Crouch
Verlag: Goldmann Verlag
Erscheinungsdatum: 16.09.2019
 Seitenzahl: 326 Seiten
Übersetzung: Kerstin Fricke
Reihe: 1/3 Wayward Pines Reihe
 
 
 Inhalt:
 
Wayward Pines, Idaho, eine idyllische Kleinstadt mitten im Nichts. Hier soll Secret-Service-Agent Ethan Burke zwei Vermisste aufspüren. Doch als er nach einem Verkehrsunfall im Krankenhaus des Ortes wieder zu sich kommt, ist seine eigentliche Mission sein geringstes Problem: All seine Sachen sind verschwunden, die Menschen um ihn herum verhalten sich äußerst merkwürdig, auf seine Fragen bekommt er nur ausweichende Antworten. Und als Ethan dann versucht, Wayward Pines zu verlassen, stößt er auf einen unüberwindbaren Zaun – und ein grauenvolles Geheimnis ... 

 
 Meinung:
 
Wir befinden uns in einer idyllischen Kleinstadt Amerikas, wo die Zeit buchstäblich stehen geblieben ist. Alles wirkt friedlich, gut strukturiert und gleichzeitig so absurd, dass da schon die ersten Zweifel aufkamen... Da fingen wir auch schon an, die ersten Parallelen zu Film und Serie zu suchen. Diese Vibes der "Truman Show" verfolgen mich bis zum Ende und machen für mich einen großen Reiz in dem Buch aus. 

Zu Anfang lernen wir zum Glück nicht ganz so viele Stadtbewohner kennen, was die Überschaubarkeit der Namen für mich erträglich machte. Die Umgebung und die Handlungen Ethans sind nämlich so verwirrend, das gar zu viele Namen einen zu sehr heraus bringen würden. So folgen wir ihm also durch die Straßen, treffen auf ominöse Menschen und alle scheinen ihn anzustarren. Hier erklärt der Autor zwar gut die Gefühlswelt von Ethan, aber so richtig einen Reim auf seine Entscheidungen, was Prioritäten betrifft, konnten wir uns trotzdem nicht machen. Durch die Ich-Perspektive bekommt man auch nur zu Ethan tieferen Zugang, alle anderen Darsteller werden recht oberflächlich behandelt. Auch die Stadt mit ihren Wäldern ringsum werden so beschrieben, das man ein Bild bekommt, aber zurechtfinden würde ich mich glaube nicht!

Durch Ethans Aktionen, die Wirkung der Mitbürger und vor allem durch das Verhalten des Polizeireviers und der Ärzte bleibt es einfach nur spannend. So einfach fliegt Ethan nämlich nichts zu. Von diversen Prellungen, Ohnmachtsanfällen und Hungerstreiks bleibt ihm nichts erspart. Auch sein Eigentum bleibt dabei auf der Strecke, aber was er nicht verliert, ist der Fokus auf seine Ermittlungen. So dauert es auch nicht lange, bis er seinen ersten grausamen Fund macht.

Ab der Mitte wird es dann richtig absurd und ein paar blutige Szenen dürfen dabei nicht fehlen, genauso wie die wunderbaren Horrorelemente. Thematisch entfernen wir uns immer mehr von einem Thriller zu Dystopischen bis ins Sci-Fi Genre. Ich finde hier ist für jeden etwas dabei, aber nicht plump verpackt, sondern sehr treffsicher und passend.

Die Kapitel sind recht lang, werden aber durch Sternchen etwas unterteilt, aber die große Schrift und der gute Schreibstil lassen die Seiten fliegen. 400 Seiten in 4 Tagen waren so schnell vorbei, dass ich schon den nächsten Band von meinem Sub gefischt habe und Andrea musste spontan einkaufen gehen!


 

2.) Wayward

Titel: Wayward
Autor: Blake Crouch
Verlag: Goldmann Verlag
Erscheinungsdatum: 21.10.2019
Übersetzung: Kerstin Fricke
 Seitenzahl: 465 Seiten
Reihe: 2/3 Wayward Pines Reihe
 

ACHTUNG: ab hier könnten Spoiler warten!

 
 Inhalt: 

 Umgeben von einem Elektrozaun und 24 Stunden am Tag im Blick eines Scharfschützen: So idyllisch die Kleinstadt Wayward Pines nach außen hin sein mag, für ihre 461 Bewohner ist sie ein Gefängnis. Alle sind sie nach einem schweren Unfall hier aufgewacht, und alle führen sie ein streng reguliertes, ständig überwachtes Leben. Sheriff Ethan Burke ist einer der wenigen, der weiß, was Wayward Pines wirklich ist – und welch unfassbare Wahrheit sich auf der anderen Seite des Zauns verbirgt. Als Ethan nicht mehr schweigen will, kommt es zur Katastrophe ...
 
 Meinung:
 
Also auch dieses Buch, war wieder im Handumdrehen durch gesuchtet. Sind wir mal ehrlich, weglegen geht hier einfach mal nicht. 😅

Diesmal befinden wir uns komplett in der Stadt Wayward Pines und da gibt es ganz viele Ungereimtheiten. Die Stimmung, die Vorschriften und das Miteinander sind stellenweise so gruselig. Von den Dialogen angefangen, den nachbarschaftlichen Treffen, die nicht spontan passieren, sondern auf "gut gemeinten Rat" hin. Auch wie miteinander gesprochen wird und über was für skurrile Themen, da läuft es einem kalt den Rücken runter. Damit meine ich hauptsächlich die Art und Weise, da alles so offensichtlich gestellt und falsch ist, keine Ahnung wie man das erträgt und aushält. Hier mochte ich ganz besonders die leicht durchklingende Gesellschaftskritik und die Erziehungsformen der Obrigkeit. Es werden viele politische Punkte angesprochen, die man fast zu gut auf unsere derzeitige Lage münzen kann und das bringt einen zum Nachdenken. Auch das Bildungswesen wird dabei nicht ungeachtet gelassen, wobei die Eltern dabei nicht wirklich viel erfahren oder auch nur den geringsten Einfluss haben. 
 
Auch vom psychologischen Standpunkt wurden interessante Thesen aufgestellt und das Beste daran ist, dass es in Lesefluss so gut eingebunden wurde, dass es weder trocken noch langweilig war. Wie viele Bewohner stur der Ideologie folgen, ohne nach rechts und links zu schauen, ist für mich immer besonders faszinierend. Die Gedanken Ethans oder der einzelnen Mitmenschen fasst der Autor gut ins Bild und man spürt förmlich die Qualen am eigenen Leib. Trotzdem regieren in dieser Stadt die Geheimnisse und keiner sagt offen, was er wirklich denkt. Und genau das will Ethan ändern. Als Spielball von Pam und Pilcher wird er in die Richtung gedrängt, die einem Stasiposten sehr nah kommt. Er soll eine Untergrundorganisation auffliegen lassen, doch wenn sie sie genau nach seinem Empfinden handeln? Und wie etwas herausfinden, wo doch keiner ehrlich zueinander ist, noch nicht einmal die eigene Frau oder sein Sohn.
 
Gerade der Spannungsbogen gegen Ende wird so weit gezogen, dass man nicht aufhören kann. Ethan entdeckt eine geheime Organisation, die für nur natürlich agiert, was aber von anderen sehr missbilligt wird. Ethan als Verfechter der Wahrheit und Freiheit gerät zunehmend zwischen die Stühle und man will nur wissen, wie er die Konflikte löst. Besorgt euch unbedingt alle Teile der Reihe, bevor ihr startet, denn pausiere geht schwer bei den ganzen Cliffhangern.
 
Diese Kleinstadt Harmonie verbirgt so viele grandiose Explosionspunkte, da die verschiedenen Perspektiven einen gut ins Geschehen einbinden. Also auch dabei bitte bedenken, kurz innehalten, durchatmen und weiter gehts. Luft anhalten, könnte hier fatal enden!

3.) Die letzte Stadt

 

Titel: Die letzte Stadt
Autor: Blake Crouch
Verlag: Goldmann Verlag
Erscheinungsdatum: 18.11.2019
Übersetzung: Kerstin Fricke
Seitenzahl: 400 Seiten
Reihe: 3/3 Wayward Pines Reihe

Inhalt: 

Drei Wochen ist es her, dass Secret-Service-Agent Ethan Burke auf der Suche nach zwei Vermissten die Kleinstadt Wayward Pines betrat. Und damit alles hinter sich ließ, was sein Leben bisher ausmachte. Denn das scheinbar idyllische Wayward ist keine normale Stadt, sondern eine Festung, umgeben von einem Elektrozaun, und davor lauert eine grausame Bedrohung. Lange Zeit hielt die Gemeinschaft der Stadt dieser Bedrohung stand. Doch durch Ethans Ankunft ist das zerbrechliche Gefüge ins Wanken geraten. Jetzt steht der Zaun offen – und Wayward Pines führt einen blutigen Kampf ums Überleben ...

 Meinung:

Wie es in Band 2 endet war schon fast psychische Körperverletzung. So ein kurzer Schreimoment und ein überhetzter Griff zum nächsten Band. Inhaltlich muss ich mich jetzt stark zügeln, da wörtlich alles spoilert.

Allerdings kann ich den größten Unterschied von den vorigen Bänden nennen. Hier sind die Kapitel in Personen aufgeteilt und wir lesen jeweils aus deren Perspektiven. Macht es nicht nur spannender, sondern dadurch bekommt es noch mehr Dynamik und es bleibt wirklich keine Frage offen. Es gibt wieder tolle Dialoge über den Sinn des Lebens und wozu die Menschen in Wayward Pines gezwungen wurden. Ein Pärchen fällt mir da sofort ein, die in dem Wald Sicherheit suchten. Was der Mann zu seiner vorgeschriebenen Frau in dem Moment sagt, hat mir schon ein kleines Tränchen entlockt. Auch die Schuldfrage dieser Situation ist interessant zu verfolgen. Ist Ethan der große Buhmann oder doch die leitende Obrigkeit. Ethan tut auf jeden Fall alles um so viele wie möglich in Sicherheit zu bringen. Das sich dadurch Wege trennen und es kein Wiedersehen gibt ist naheliegend. 
Dazu muss man sagen, das mit Abstand der blutigste Teil der Reihe war. Es passiert aber auch so viel in kürzester Zeit, dass man völlig im Buch verschwindet und nichts mehr um einen herum wahrnimmt. Auch hier trägt der Schreibstil viel dazu bei und ich werde mir definitiv mehr von diesem Autor besorgen.

Was für ein grandioses Ende der Reihe. ABER ganz WICHTIG!

LEST NIEMALS DEN LETZTEN SATZ DES BUCHES ZUERST!

Ich habe es versehentlich beim Einteilen der Abschnitte getan und es hat mich richtig gespoilert. Ich konnte es zwar gut ausblenden, weil die Geschichte noch viele, viele andere Plotttwist und Ereignisse bereithält, aber es gibt Anlass zum Nachdenken und man knüpft immer wieder daran an. Für mich ist es ein offenes Ende und es könnte locker noch eine Trilogie hinten dranhängen. Wobei ich auch nicht glaube, dass man dabei so gut den Spannungsbogen halten könnte.

Die Protagonisten sind mir jedenfalls so sehr ans Herz gewachsen, das mir das weglegen schon schwerfiel. Die Reihe wird von mir zu hundert Prozent noch einmal in ein paar Jahren gelesen und ich kann sie jedem von euch nur wärmstens an Herz legen! 🥰 Jahreshighlight und bestimmt die am schnellsten durch gesuchtete Reihe mit lese.blick ! 🤭
 

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