Rezension Du hast mich zuerst getötet - John Marrs -

 

Rezension Du hast mich zuerst getötet

- John Marrs -

Drei Frauen. Drei schwelende Geheimnisse. Ein loderndes Feuer. Wer wird überleben?
 
 
 


 Titel: Du hast mich zuerst getötet
 Autor: John Marrs
 Verlag: Edition M Verlag
Übersetzung: Tanja Lampa
Erscheinungstag: 08.04.2025
Seitenzahl: 461 Seiten
Format: Ebook
Genre: Thriller, Stand alone


Inhalt:

Eine Frau erwacht aus ihrer Bewusstlosigkeit – und verfällt in Panik: Gefesselt und geknebelt ist sie von Feuer umgeben. In wenigen Sekunden werden die Flammen sie erreichen. Wer ist sie?

Elf Monate zuvor. Margot, ein ehemaliger TV-Star, und ihre Freundin Anna leben mit ihren Männern in einer schicken Vorortsiedlung. Als nebenan die ebenso hübsche wie clevere Liv mit ihrer Familie einzieht, werden die drei beste Freundinnen.

Aber der Schein trügt. Denn jede lauert, lügt und täuscht den anderen etwas vor. Sie alle haben tödliche Geheimnisse voreinander. Und der schwelende Hass, der unaufhörlich wächst, endet für eine von ihnen im Feuer …


Meinung:

Ich habe auf Instagram gesehen, das John Marrs wieder ein neues Buch veröffentlicht hat und war neugierig. Normalerweise finden sich seine Bücher nämlich immer in den ersten Wochen nach VÖ auf Amazon in der Prime Mitgliedschaft für den Kindle for free und das wollte ich nutzen. Und zack, auch hier wurde ich fündig und wollte nur eben schnell reinlesen, aber es hat mich mit dem Prolog schon völlig in den Bann gezogen.
 
Wir finden hier nicht nur einen gefährlichen und rätselhaften Dialog zum Start, sondern auch danach werden wir ganz im Stile der Desperate Housewives unterhalten. 3 Frauen, 3 gänzlich unterschiedliche Lebensweisen und so viel Fassade und Geheimnisse, das hat mich nicht mehr losgelassen. Wir starten mit Margot, die ehemalige Sängerin einer gemischten Popgruppe, die ihren Tänzer geheiratet hat und dermaßen missgünstig, herrisch und neiderfüllt ist, wie ich es schon lange nicht mehr gelesen habe. Weiter gehts mit Anna, die im eigenen Gewerbe zu Hause Schmuck kreiert und verkauft. Eine ganz liebenswürdige, aber auch schüchterne und unterwürfige Frau. Und schlussendlich noch Liv, die neu in die Nachbarschaft einzieht, die von der Schickeria Londons in den bodenständigen Vorort zieht und ihr eigenes Yogastudio eröffnen möchte. Dabei ist sie definitiv nicht auf den Mund gefallen und heizt manche Situationen ordentlich an. Ihr merkt schon, hier ist guter Zunder vorhanden und genauso impulsiv starten wir auch in die ersten Seiten. Wie daraus eine Freundschaft werden soll, war mir von Anfang an schleierhaft, aber die Neugierde siegte.
 
Wir wechseln in den Perspektiven zwischen den drei Damen, wobei der Name immer am Kapitelanfang steht und wir somit schnell wissen in welche Richtung es geht. Wobei man dazu sagen muss, dass John Marrs schon richtig gut schreiben kann und spätestens nach den ersten Zeilen merkt man "worin" man sich gerade befindet. Auch die zynischen Kommentare und feindseligen Bemerkungen waren dabei genau meins. Ich habe oft beim Lesen ein "Uhhh" oder ein Zischen ausgestoßen, weil ich mir dachte, hui, das hätte ich mir nicht getraut. Und jeder der mich kennt, weiß, dass ich nicht auf den Mund gefallen bin, dementsprechend hat das Buch definitiv einen hohen Unterhaltungswert für mich gehabt. Dazu kommen noch ein paar Zwischensequenzen von Gedanken oder Stimmen, wo man erst gegen die Mitte merkt, warum die in das Buch gehören. Also wie immer Spannungskurve ordentlich aufgebaut und mit bissigen Sprüchen und scheinheiligen Fassaden wunderbar untermauert. Von den ganzen Geheimnissen getragen baut sich ordentlich Stimmung auf, da wir kleine Fetzten von der Wahrheit bekommen und mein innerer Detektiv hat sich über jede Info gefreut. Vermutungen hatte ich viele, aber was dann daraus gemacht wurde, war schon richtig pfiffig gesponnen und konstruiert. Und ganz ehrlich, das Ende erst. Wenn man denkt gut reicht an Wendungen wird noch Einer und noch Einer und noch Einer drauf gelegt. Fand ich richtig gut und hätte mich fast um eine Nacht Schlaf gebracht.
 
Ich bin begeistert von dem neuen Marrs und hoffe ihr schaut ihn euch auch einmal genauer an. Denn wer Zickenterror in der Nachbarschaft, Gerüchteküchen, Vorurteile, Promitrash und Mord als ansprechendes Thema empfindet, ist hier sehr gut bedient. 




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