Rezension Jagdtrip - Jack Ketchum -
Rezension Jagdtrip
- Jack Ketchum -
Eine Jagd durch den Wald, was das Vietnamtrauma wieder aufleben lässt!

Titel: Jagdtrip
Autor: Jack Ketchum
Verlag: Heyne Hardcore
Übersetzung: Urban Hofstetter
Erscheinungstag: 13.06.2016
Seitenzahl: 368 Seiten
Format: Taschenbuch
Stand alone
Inhalt:
Lee ist lebend aus dem Krieg zurückgekehrt, doch er ist ein anderer Mensch geworden. Die Erinnerung verfolgt ihn in seinen Träumen. Er lebt zurückgezogen tief in einem Wald und meidet den Kontakt zu Menschen. Aber heute ist er nicht allein. Eine Gruppe Camper ist in seine zerbrechliche Welt eingedrungen. Er hört ihre Stimmen, beobachtet ihr Lager. Mit einem Mal ist der Krieg zurück. Und Lees Besucher müssen um ihr Leben kämpfen ...
Meinung:
Für meine ABC-Challenge brauchte ich noch ein Buch mit J und dieses Werk war tatsächlich das Einzige, was sich in meinem Haushalt herumtrieb. Also fix ran ans Werk und gelesen. Doch leider war es weniger ein Vergnügen, sondern mehr Quälerei durch die Seiten und nach Beutegier schon der zweite Ketchum, der mich diesen Monat enttäuscht. Was erwarte ich
von den Autoren und insbesondere von einem Buch der Kategorie "Hard
Core"? Spannung, Horror, kurzweilige Unterhaltung und eine gewisse
Art von Splatter. Jagdzeit erfüllt nicht annähernd diese Kriterien. Wenn
ihr also noch kein Buch dieses Autors
gelesen haben, entscheidet euch lieber für Werke wie "Evil", "Versteckt"
oder "Beutezeit". Jack Ketchum
hat viele großartige Bücher geschrieben. Dieses hier zählt (für mich)
leider nicht dazu, ebenso wie "The Lost" und "Beutegier". Die Qualität
schwankt sehr stark und ich muss leider zugeben, dass ich von dem Autor
immer weiter abrücke. Zum Glück sind seine Bücher nie sonderlich dick
und man ist schnell durch mit den paar Seiten. Habt ihr schon
einmal ein Roman von Jack Ketchum gelesen? Lee
Moravian ist Kriegsveteran. Der Vietnam-Krieg hat ein Trauma in ihm
hinterlassen, sodass er nunmehr die Einsamkeit tief im Wald der
Gesellschaft der Menschen vorzieht. Nur dort findet er die Ruhe, die er
braucht. Diese Ruhe wird jetzt von Campern gestört und als würde ein
Schalter umgelegt, fühlt er sich wieder in den Krieg zurückversetzt. Er
muss sich gegen die Fremden, die er als Bedrohung sieht, zur Wehr
setzen.
Vergleichbar mit Rambo hat Jack Ketchum eine menschliche
Waffe erschaffen. Kaltblütig aus
Angst vor der Vergangenheit, verteidigt Lee seinen Wald! Was habe ich hier mal wieder gelesen? Jetzt einmal im Ernst, ich verstehe seine Geschichte nicht, erkenne keinerlei
ausschlaggebende Zusammenhänge ich kann gegenüber seinen Charakteren zu keiner Zeit Empathie oder Verständnis empfinden. Sie haben keinerlei Sympathie und zeugen
kein Anzeichen an Authentizität und sind sehr oberflächlich und unsympathisch formuliert. Sie sind x-beliebig mit jedem anderen
Charakter ersetz- bzw. austauschbar. Die Handlung wird in mehreren
Zeitabschnitten erzählt. Viele Rückblenden und erschütternde Ereignisse
treffen den Protagonisten. Doch auch hier kommt keine Spannung zum Vorschein, weswegen die gesamte Story durchweg langweilig und
farblos geblieben ist. Wo ist der Höhepunkt des Romans? Ich konnte keinerlei Spannungskurve erkennen und alles dümpelte wiederholend vor sich hin und man hat keine spannenden Momente in dem man mitfiebert.
Es gibt Stellen zwischen diverse Charaktere, die mir beim Lesen, wie
die Szenen, aus billig produzieren Filmen vorkamen. Wie zum Beispiel, das seitenweise über ehemalige Vietnam-Soldaten berichtet wird, die nach dem Krieg in
der Heimat Hanf anbauen. Auch das Thema, dass ein Mann sich im Prinzip
zwei Ehefrauen hält, scheint für den Autor ein faszinierendes Thema zu
sein. Mich hingegen hat es gelangweilt, da es für die Story an sich
keinen wirklichen Sinn ergibt, wie ein
„Trash-Buch“. In der Mitte und gegen Ende der Geschichte gab es jeweils 1
Moment in der ich ein Hauch an Emotion und Sentimentalität seitens der
Charaktere erwartet habe, jedoch wurden auch diese Erwartungen
erfolgreich durch absurde Handlungen zerstört. Schade, denn Ketchum kann viel mehr! Zusammenfassend wieder ein schlechter Ketchum und zu Beginn hätte ich das Buch schon beiseitelegen müssen. Ich habe die ersten hundert Seiten einfach nicht reingefunden und mich dann durch den Rest gequält. Aber gut, wieder eins vom Sub und Challenge ein J hinzugefügt. Fertig! Eventuell bekommt es noch die Krone für Lowlight 2025, aber das bleibt bis Dezember noch spannend!
Meinung:
Vergleichbar mit Rambo hat Jack Ketchum eine menschliche Waffe erschaffen. Kaltblütig aus Angst vor der Vergangenheit, verteidigt Lee seinen Wald!

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